Erste Hilfe
Unter „Erste Hilfe“ versteht man Maßnahmen, die bei Unfällen und akuten gesundheitlichen Gefahren von jedem durchgeführt werden können, bis professionelle Hilfe eintrifft. Schnelles Handeln kann in Notfallsituationen über Leben und Tod entscheiden! Zu den Maßnahmen gehören das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten.
Wissen Sie, wie Sie am Unfallort Hilfe leisten? Welche Maßnahmen müssen getroffen werden bei Verletzungen, Unfällen oder Katastrophen? Wenn man sein Erste-Hilfe-Wissen alle paar Jahre auffrischt, fühlt man sich in Akutsituationen sicher und kann so womöglich Leben retten!
Auch bei unkomplizierten Alltagswunden ist es wichtig, dass diese gut versorgt werden, um Entzündungen zu vermeiden. Die optimale Wundversorgung: 1) Reinigung, 2) Desinfektion, 3) Abdeckung der Wunde. Tiefe, stark blutende oder infizierte Wunden müssen ärztlich behandelt werden! Ein Erste-Hilfe-Set für die Versorgung von kleinen, akuten Wunden bekommen Sie bei uns in der Apotheke.
Leben retten durch Herzdruckmassage
Bei einem plötzlichen Herzstillstand ist schnelles Handeln überlebenswichtig! Nur wenn den Betroffenen SOFORT geholfen wird, ist die Chance groß, dass sie den Notfall überleben, denn mit jeder verstrichenen Minute sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent! Da sich die meisten Ersthelfer vor einer Mund-zu-Mund-Beatmung scheuen, wird Laien empfohlen, nur die Herzdruckmassage durchzuführen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
Es muss also sofort mit der Wiederbelebung begonnen werden und der Rettungsdienst unter 112 gerufen werden.
Die deutsche Herzstiftung rät zu folgenden einfachen Schritten der Wiederbelebung durch Laien: Prüfen – Rufen – Drücken.
- Zuerst prüft man, ob die kollabierte Person bewusstlos ist. Dazu spricht man sie an („Hallo, hallo, wie heißen Sie, was ist passiert?“) und fasst bzw. schüttelt sie kräftig an beiden Schultern. Dann prüft man die Atmung. Dazu überstreckt man den Kopf der bewusstlosen Person und hört und fühlt, ob sie atmet.
Übrigens: Schnappatmung und Röcheln zählen nicht als normale Atmung. Sie sind typisch für die erste Phase des Herzstillstandes. - Dann setzt der Ersthelfer den Notruf (112) ab. Dabei laut und deutlich den eigenen Namen, genauen Standort und Unfallhergang nennen.
- Die Herzdruckmassage ohne Atemspende ist die zentrale Erstmaßnahme: Im Knien neben der bewusstlosen Person wird ein Handballen auf die Mitte des Brustkorbs gesetzt und die zweite Hand auf den Handrücken der ersten platziert. Mit gestreckten Armen drückt man das Brustbein tief (5 bis 6 cm) und schnell (100- bis 120-mal pro Minute) in Richtung Wirbelsäule. Man kann das zum Beispiel im Takt des Hits „Stayin‘ Alive“ von den Bee Gees tun. Die Herzdruckmassage führt man ohne Unterbrechung so lange durch, bis der Rettungsdienst eintrifft und die notfallmedizinische Versorgung übernimmt.
- Sind zwei Helfer vor Ort und befindet sich in der Nähe ein automatisierter externer Defibrillator, kann einer der beiden diesen holen, während der andere die Herzdruckmassage ohne Unterbrechung fortsetzt. Sobald der Defibrillator einsatzfähig ist, werden die Elektroden an der Brust des Notfallopfers (entsprechend der Piktogramme am Gerät) angebracht. Während dies geschieht, wird die Wiederbelebung kontinuierlich fortgeführt. Sind die Elektroden angebracht, ist entsprechend der Sprachanweisungen des Gerätes zu verfahren.
Kinder und Familien auf Notfälle vorbereiten
Neben der Wundversorgung und Ersten Hilfe kommen insbesondere bei (werdenden) Eltern häufig Fragen rund um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder auf.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bereits im Kindesalter vermitteln
Damit sich auch Kinder in Akutsituationen schnell untereinander helfen können, ist es wichtig, sie schon in jungen Jahren mit einfachen Erste-Hilfe-Maßnahmen vertraut zu machen. Dadurch sollen die Kinder auch ein Bewusstsein für Gefahren entwickeln, um so Verletzungen zu vermeiden und die eigene Sicherheit zu erhöhen.
Mittels verschiedener Projekte setzen sich das Deutsche Jugendrotkreuz (JRK) gemeinsam mit Hansaplast, als Experte für Wundversorgung, dafür ein, möglichst viele Kinder bereits im Grundschulalter mit dem Thema Wundversorgung und Erste Hilfe vertraut zu machen. Seit 2022 unterstützt Hansaplast das Kursangebot „Erste Hilfe am Kind“ und leistet Aufklärung, wenn es um die Erstversorgung von Schnittwunden sowie kleinen Verletzungen geht.
Unter anderem durch Juniorhelferprogramme des JRK wird Kindern im Grundschulalter die Wundversorgung und Erste-Hilfe-Kompetenz mit praktischen Übungen nähergebracht. Die Projekte umfassen dabei sowohl die Unfallverhütung als auch Erste-Hilfe-Maßnahmen. Das JRK stellt u. a. Lernmaterialien zur Verfügung, die von Lehrkräften genutzt und in den Unterricht integriert werden können. Schulen können dazu Kontakt mit dem Jugendrotkreuz aufnehmen.
Neben den Online-Kursen bietet der DRK Elterncampus auch einen kostenlosen Ratgeber mit Hilfestellungen – z. B. zu der Frage, ob ärztliche Hilfe erforderlich ist – sowie Ideen und Tipps für frischgebackene Eltern im Umgang mit ihrem Baby.
Weiterführende Informationen zu den Erste-Hilfe-Programmen in Grundschulen und zum DRK Elterncampus finden Sie auf der Website des DRK sowie bei Hansaplast.
(Quelle: PTAheute)