Der Geruchssinn
Oft wird der Geruchssinn unterschätzt. Unser Geruchssinn hat großen Einfluss auf das Schmecken, auf unsere Gefühle und sogar unser Sozialverhalten. Die Menschen kommunizieren unbewusst über Düfte und Gerüche. Fehlt dieser Sinn, ist das Leben stärker beeinträchtigt, als uns bewusst ist.
Menschen kommunizieren also mit Gerüchen. Über den Achselschweiß zum Beispiel lassen sich Angst, Frust und Stress bei anderen Menschen wahrnehmen. Der Körpergeruch ändert sich auch bei Infektionen oder schlechter Laune. Die Konzentrationen sind so gering, dass es nur unterbewusst wahrgenommen wird.
Auch das Immunsystem lässt sich riechen. Während man sich einen Liebespartner mit möglichst ganz anderem Immunsystem aussucht, ist es bei Freundschaften genau anders. Freunde nehmen Gerüche meist ähnlich wahr.
Es kann durchaus gefährlich sein, wenn uns unsere Nase nicht vor Gas, Rauch oder verdorbenen Lebensmitteln warnen kann. Außerdem geht einem eine gewisse emotionale Wahrnehmung verloren, die die Gefühlswelt, das Sexualverhalten oder auch Freundschaften beeinflusst. Bei Betroffenen führt es auch manchmal zu einer Depression.
Die meisten kennen es vorübergehend bei starkem Schnupfen oder bei einer COVID-19-Infektion. Den Geruchssinn kann man auch durch andere Krankheiten oder Kopfverletzungen verlieren. Nachlassender Geruchssinn kann ein Frühwarnsystem sein für Erkrankungen wie Parkinson oder Demenzen. Auch mit dem Alter lässt der Geruchssinn nach.
Aber nicht für alle Menschen ist der Verlust oder das Nichtvorhandensein des Geruchssinns ein Problem und sie kommen auch ohne ihn gut durch’s Leben.
Patienten, die länger unter Riechverlust leiden, kann häufig mit einem Riechtraining geholfen werden.
So funktioniert das Riechtraining: Über einige Monate schnuppert man morgens und abends an vier Düften: Rose, Zitrone, Gewürznelke und Eukalyptus. Sie decken nämlich einen Großteil des Riechspektrums ab.
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Quelle: ptaheute.de